Orale Antikoagulation: Macht das Geschlecht einen Unterschied?
Bei vielen kardialen Arrhythmien gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede. Wie sieht es beim Vorhofflimmern aus? Erfahren Sie mehr.
Beim Vorhofflimmern (VHF) spielt das Geschlecht der Betroffenen in allen Bereichen des Krankheitsprozesses eine Rolle. Wo die geschlechterspezifischen Unterschiede liegen, fasste ein Review von Westermann et al. auf Grundlage mehrerer Studien folgendermaßen zusammen:1
- Frauen mit VHF haben tendenziell eine höhere Inzidenz von Herzklappenerkrankungen, während bei Männern häufiger koronare Herzkrankheiten auftreten.
- Männer entwickeln häufiger ein postoperatives VHF als Frauen.
- Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes scheinen bei Frauen und Männern einen ähnlichen Einfluss auf das VHF-Risiko zu haben. Frauen mit Herzinsuffizienz scheinen aber tendenziell ein erhöhtes Risiko für VHF
- Frauen sind zum Zeitpunkt der VHF-Diagnose im Mittel älter als Männer.
Welche ursächlichen Mechanismen sind bekannt?
Es bestehen bekannte geschlechtsspezifische Unterschiede in den elektrophysiologischen Eigenschaften des Herzens. Frauen weisen im Durchschnitt ein um 10–20 ms längeres QT-Intervall auf als Männer.2, 3 Eine weitere relevante Komponente im Rahmen des elektrischen Remodelings ist die atriale effektive Refraktärperiode (ERP). Eine verkürzte ERP begünstigt das Auftreten von VHF. Die Daten einer Studie mit geringer Fallzahl legen nahe, dass das Ausmaß der Verkürzung der atrialen ERP bei prämenopausalen Frauen geringer ist als bei Männern und postmenopausalen Frauen.4
Zu den strukturellen Veränderungen, die das Fortbestehen von VHF begünstigen, zählt die sogenannte Vorhoffibrose. Histologische Untersuchungen zeigen, dass Frauen mit langjährigem VHF im Vergleich zu Frauen ohne diese Erkrankung häufiger eine Vorhoffibrose aufweisen. Dieses Muster lässt sich bei Männern hingegen nicht beobachten.5
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