Antikoagulation bei Vorhofflimmern – mit DOACs den Schlaganfall verhindern
Antikoagulanzien sind eine wichtige Säule der Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern. Wann werden Gerinnungshemmer zur Schlaganfallprävention angewendet und weshalb sind direkte orale Antikoagulanzien (DOACs) dafür in den meisten Fällen das Mittel der Wahl?
Mit einer Prävalenz von 1–2 % in der Gesamtbevölkerung ist Vorhofflimmern (VHF) die häufigste Herzrhythmusstörung in Deutschland, wobei die Fallzahlen mit zunehmendem Alter deutlich ansteigen.1
Warum sind Gerinnungshemmer bei Vorhofflimmern notwendig?
VHF-Patient:innen haben im Vergleich zur Normalbevölkerung ein 5-fach erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden1 − eine der häufigsten Todesursachen hierzulande.2 Aktuellen Zahlen zufolge betrifft das in Deutschland jährlich etwa 35.000 Menschen.2 Ein Grund hierfür ist, dass die Fließgeschwindigkeit des Blutes in den Herzohren der Herzvorhöfe während des Flimmerns stark reduziert ist. Daher steigt die Gefahr, dass sich hier Blutgerinnsel bilden, die später einen Schlaganfall auslösen können.2 Um das Risiko für Betroffene zu reduzieren, muss VHF behandelt werden.
Die 3 zentralen Säulen der VHF-Therapie sind3
- die Schlaganfallprävention durch Antikoagulation,
- die Verbesserung der Symptomkontrolle und
- das Management von Komorbiditäten und kardiovaskulären Risikofaktoren.
Was bedeutet Schlaganfallprävention?
Um einen Schlaganfall zu verhindern, muss die Mehrheit aller Patient:innen mit anhaltendem nichtvalvulärem Vorhofflimmern (nvVHF) dauerhaft orale Antikoagulanzien (OACs) einnehmen – auch wenn rhythmuserhaltende Maßnahmen ergriffen werden.3 Zudem sollten auch Risikofaktoren, die das Schlaganfallrisiko weiter erhöhen, wie Übergewicht, Bluthochdruck und Herzschwäche, konsequent behandelt werden.2, 3 Besondere Vorsicht ist im 1. Jahr nach einem Schlaganfall geboten: Die Wahrscheinlichkeit, einen weiteren zu erleiden, ist in dieser Zeit mit 15 % besonders hoch.1
Überlebensvorteil durch Umstellung auf DOACs
Eine monozentrische retrospektive Studie, die VHF-Patient:innen untersuchte, die zuvor mit oralen Antikoagulanzien behandelt und wegen eines ischämischen Schlaganfalls in die Notaufnahme eingeliefert worden waren, zeigte, dass die Einnahme von direkten oralen Antikoagulanzien (DOACs) im Vergleich zu Vitamin-K-Antagonisten (VKAs) mit einer niedrigeren 3-Monats-Gesamtmortalität (sekundärer Endpunkt) assoziiert war.4 Da Patient:innen unter DOACs weniger schwere Schlaganfälle (primärer Endpunkt) und eine geringere Gesamtmortalität zeigten als Patient:innen, die VKAs einnahmen, schlussfolgerten die Autor:innen, dass eine Umstellung von VKAs auf DOACs einen Überlebensvorteil bei Schlaganfallpatient:innen bieten könnte.4
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